Der Armadacup ist schon eine besondere Regatta. Jeden letzten Samstag im Oktober wird er vom Regattaverein Bern ausgerichtet, nun schon seit 28 Jahren. Er ist eine Langstreckenregatta im Einer über 9km auf der angestauten Aare, flussaufwärts. Wegen der vielen Kurven, Sandbänke und Seegrasinseln braucht man für ein gutes Resultat nicht nur viel Kondition, sondern muss auch sehr gut steuern; manchmal gehört auch etwas Glück dazu.
Das Wort ARMADA steht für eine schlagkräftige Kriegsflotte. In diesem Jahr waren 277 Boote gemeldet, immer 25 Boote bilden eine Startreihe, zwei Bootslängen Abstand und dann die nächste Reihe. Alle starten gleichzeitig, Frauen und Männer vom Juniorenalter bis zu den Masters. Die Startaufstellung legt der Veranstalter anhand des Vorjahresergebnisses fest, wobei Teilnehmer an Weltmeisterschaften oder Olympia einen Bonus erhalten. Bei den Frauen war die aktuelle Einer-Weltmeisterin Emma Twigg aus Neuseeland die prominenteste Teilnehmerin, bei den Männern war dies der zweifache Skiff-Olympiasieger Olaf Tufte aus Norwegen. In den letzten Jahren hat sich diese Regatta immer mehr zu einer Standortbestimmung der Nachwuchs-Athleten entwickelt, das zeigt die steigende Zahl an Startern von der Junioren- und U23-WM.
Foto: Bernhard Marbach
In diesem Jahr war ich nun schon zum 11. Mal dabei, mittlerweile bin ich 50Jahre und gehöre der Masters-Kategorie D an. Als letztjähriger Sieger der Masters C bekam ich die Startnummer 37, das heißt 2. Startreihe in der Mitte. Die erste Schlüsselstelle des Rennens ist schon nach etwa 700m eine 90Grad –Kurve nach Steuerbord, da will jeder möglichst gut rumkommen. Nichts da mit „Landstrecke – Kräfte einteilen“, hier hilft nur die Flucht nach vorn vor der nachrückenden Armada. Das letzte Drittel der Strecke besteht aus Kurven , Sandbänken und Seegrasinseln sowie zwei Brückendurchfahrten. Wer da im Vorfeld ein paar Trainingseinheiten gerudert hat, der kann die günstigste Route austesten. Die internationalen Spitzen-Ruderer tun das natürlich auch, immerhin geht es hier um Preisgelder für die schnellsten 3 Frauen und Männer. Unsereiner fährt Freitag nach der Arbeit nach Bern und Samstag ist das Rennen.
In diesem Jahr bin ich recht gut über die Strecke gekommen. Es gab kaum „Feindberührung“ und nur wenige „Bodenkontakte“ mit den Skulls beim Rudern über die Untiefen. Einige der jungen Kerle musste ich dann doch vorbeilassen. Am Ende kam ich auf Platz 49 ins Ziel. Damit war ich aber immer noch der Schnellste aller Masters-Ruderer.
Mehr Informationen findet Ihr unter www.bkw-armadacup.ch
Olaf Klein